Bär Vova vor seiner Rettung

März 2022

Domazhyr

Rettung Bär Vova

Nicht länger zur Unterhaltung der Gäste gequält - den ukrainischen Restaurantbären erwartet jetzt ein neues Leben

27.9.2022

Der 20-jährige Braunbär Vova hat nichts als den kalten, harten Betonboden unter seinen Pfoten gespürt. Er wurde in einem winzigen Betonkäfig vor einem Restaurant in der Region Chmelnizkij in der Westukraine eingesperrt. Sein Zweck? Besucher in das Restaurant locken.

VIER PFOTEN weiß schon seit Jahren von dem Bären, doch leider gab es aus rechtlicher Sicht keinen Grund für eine Beschlagnahmung. Die einzige Möglichkeit, Vova zu retten, wäre, wenn sein Besitzer ihn freiwillig in unsere Obhut geben würde.

Der Zustand von Vova war sehr schlecht. Er verbrachte seine Tage mit Langeweile und zeigte stereotypes Verhalten, indem er im Kreis lief und sich drehte. Seine natürlichen Verhaltensweisen wie Graben, Schwimmen oder Klettern konnte er nicht ausleben.

Hoffnung für den ukrainischen Restaurantbären?

Im November 2021 sah es so aus, als würde sich Vovas Glück wenden. Die Haltung von Bären in der Nähe von Restaurants wurde in der Ukraine per Gesetz verboten. Sofort setzte VIER PFOTEN einen Plan in Gang und kontaktierte die zuständigen Behörden, um eine Beschlagnahmung anzuordnen. Vova sollte endlich ein artgerechtes Leben in unserer Obhut in unserem BÄRENWALD Domazhyr führen.

Obwohl die Haltung von Vova eindeutig gegen nationale Gesetze verstößt und eine Beschlagnahmung hätte angeordnet werden müssen, hat das Gericht Vovas Fall abgeschlossen.

Den Druck auf die ukrainischen Behörden erhöhen

Wir wollten Vova nicht aufgeben - in unserer Rettungsstation wartete ein neues Leben auf ihn. Besonders nachdem seine Haltung gesetzlich verboten wurde, kämpften wir um eine Lösung. Da wir Vova ohne eine gerichtlich angeordnete Beschlagnahmung nicht retten konnten, appellierten wir an das Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen, sich an das Gesetz zu halten und die Beschlagnahmung von Bär Vova anzuordnen.

Außerdem unterstützten mehr als 20.000 Menschen Vova, indem sie eine Petition unterzeichneten. Das Gericht lehnte den Fall von Vova jedoch ab.

Endlich in Sicherheit

Aufgrund der sich verändernden Situation in der Ukraine und der Schwierigkeiten bei der Pflege von Vova (nachdem das Restaurant, in dem er untergebracht war, niedergebrannt war), kontaktierten uns die Behörden von Chmelnizkij und baten uns, Vova so schnell wie möglich zu retten - es war an der Zeit, sofort zu handeln!

Am 23. März brachte ein Team von externen VIER PFOTEN Partnern den Braunbären in den BÄRENWALD Domazhyr. Dort wird er zusammen mit den anderen 33 Bären in ständiger Pflege sein. In der Auffangstation kann Vova endlich das Leben leben, das er verdient.

Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.

Update: April 2022

Der neueste Bewohner von unserem BÄRENWALD Domazhyr hat sich in seinem neuen Zuhause unglaublich gut eingelebt. Zurzeit ist er im Anpassungsgehege untergebracht, so dass seine Pfleger ihn ständig im Auge behalten können. In den ersten Tagen nach seiner Ankunft in der Auffangstation war Vova ziemlich ängstlich, aber in den letzten Tagen ist er viel ruhiger und neugieriger geworden. Er schwimmt bereits in seinem Pool - das scheint bisher eine seiner Lieblingsbeschäftigungen zu sein. Vova hat großen Appetit und frisst alles mit Vergnügen, besonders Erdnüsse.

Seine Nachbarn sind Bärin Martha und die Jungtierbande: Jenny, Moris, Toby und Andor. Bis jetzt beobachtet er sie gerne und ist sehr entspannt neben ihren Gehegen.

Update: September 2022

Bär Vova hat sich in seinem neuen Zuhause im BÄRENWALD Domazhyr, und wurde bereits vom Tierarzt gründlich untersucht.

Die Tierärzte nahmen Blutproben, machten einen Ultraschall und Röntgenaufnahmen und untersuchten seine Zähne. Außerdem wurde eine Beule an seinem rechten Ellbogen entfernt. Vor allem seine Zähne waren in schlechtem Zustand, aber das ist bei ehemaligen "Restaurantbären" ganz normal, da sie jahrelang in die Metallstangen des Käfigs gebissen haben. Seine beiden oberen Eckzähne waren abgebrochen und mussten entfernt werden. Jetzt steht er unter Schmerzmitteln und einem Antibiotikum.

Kurz nach den Eingriffen stand Vova wieder auf und es ging ihm gut. Er wird noch einige Zeit im Bärenhaus bleiben, bis er sich von dem großen Tag erholt hat.

Bear Vova behind bars

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